Dsungarische Zwerghamster
(Phodopus sungorus)

Der bekannteste Zwerghamster ist in Deutschland sicherlich der
Dsungarische Zwerghamster. Der nur 7-10 cm große Hamster wird seit Jahrzehnten
erfolgreich in Menschenhand gepflegt und besitzt in den meisten Fällen ein
zutrauliches Wesen.
In den Steppengebieten Asiens ist diese Hamsterart im Winter
auch Eis und Schnee ausgesetzt und ändert dort zur besseren Tarnung seine
Fellfarbe von graubraun über weiß gefleckt bis fast ganz weiß (der Aalstrich
bleibt erhalten). Daneben existieren mitt- lerweile auch unterschiedliche
Zuchtformen: Saphir (blaugrau) und Pearl (weiß).
Die 1773 von Pallas südlich des Flusses Irtisch in der
damaligen Soongarischen (Dsungarischen) Steppe entdeckten Tiere werden in
menschlicher Obhut etwa 2½ Jahre alt.
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern wird am Abstand von
Geschlechtsöffnung und Anus deutlich. Bei Männchen ist dieser größer als bei
Weibchen. Erwachsene Männchen erkennt man auch am Hodensack.
Dsungarische Zwerghamster reagieren sehr empfindlich auf
Zugluft und staubige Einstreu (Augenentzündungen)
Der Dsungarische Zwerghamster ist wie alle Hamsterarten ein solitär lebendes
Tier, auch wenn sich diese Zwerghamsterart unter Umständen auch längere Zeit
lang in Gruppen verträgt. Die "Dsungis" lieben es in einem möglichst großen
Käfig umherzuflitzen und über dicke Wurzeln und Korkröhren zu klettern. Dabei
kann man immer wieder beobachten wie sie auf eine kleine Anhöhe flitzen und von
dort mit einem kleinen Satz herunterspringen. Sie klettern auch gerne an den
Gitterstäben des Käfigs bis unter die Decke empor und lassen sich von dort aus
fallen. Aus diesem Grund sollte man bei der Käfigeinrichtung darauf achten, dass
die kleinen Hamster nicht tiefer als 20-25 cm fallen können.
Der Käfig sollte mindestens 50 x 80 cm groß, und nicht zu hoch
sein. Man kann ihn mit Klettermöglichkeiten aus Keramik und Kork versehen, da
die Tiere gerne auf eine kleine Anhöhe klettern. Im Käfig sollte es eine
Ecktoilette geben die die Tiere aufsuchen um Pipi zu machen. Ein Häuschen mit
mehreren Kammern mit abnehmbarem Dach ist sinnvoll, da man so das Nest auf
verdorbene Futter- reste hin untersuchen kann ohne das Tier unnötig zu
stören.
Da der Dsungarische Zwerghamster empfindlich auf Staub
reagiert, sollte man Hanfstreu der normalen Sägespäne-Einstreu vorziehen, da die
Hamster sonst mit Augenentzündungen reagieren können, die nur schwer zu kurieren
sind. Zudem ist ein Sandbad für die Fellpflege sehr zu empfehlen.
Die Dsungarischen Zwerghamster suchen sich in der Natur kleine Saaten, etwas
Obst, Insekten und ihre Larven sowie Kräuter und Gräser. Der Hauptanteil ihres
Futters besteht aller- dings in einer Saatmischung. In ihrem Bau legen sich die
Tiere einen Vorrat an, der zum Teil auch von anderen Tieren und Artgenossen die
in den Bau eindringen gestohlen wird. Deshlab existieren in der Regel mehrere
Vorratsplätze in unter- schiedlichen Bauten die wehemend verteidigt werden.
Im Gegensatz zu den Verhältnissen in der Natur findet der
Zwerghamster meist ein Überangebot an Futter vor. Deshalb ist es sehr wichtig,
dass das Zwerghamsterfutter die richtige Zusammensetzung hat. Fettreiche Saaten
(wie z.B. Sonnen- blumenkerne) sollten kaum oder gar nicht im Futter vorkommen,
damit die Tiere nicht verfetten.
Da alle Zwerghamster tierisches Eiweiß und Vitamin E benötigen
sollte beides bereits im Hauptfutter enthalten sein. Ist dies nicht der Fall, so
kann man Quark und Gemüse zufüttern.
Zu einer ausgewogenen Zwerghamsterernäh- rung zählt neben einem
guten Hauptfutter (für Zwerghamster) auch frisches oder getrock- netes Gemüse
(je nach Jahreszeit) sowie Kräuter die den Rohfaseranteil der Nahrung erhöhen
(besonders bei Tieren die älter als ein Jahr sind).
Dsungis brauchen nur wenig Futter, aber das gilt eigentlich für
alle Zwerghamster. Sie sind einen Lebensraum mit nur kargem Nahrungs- angebot
gewohnt. In Gefangenschaft werden diese Tiere eher zu fett, als dass sie zu kurz
kommen.
Man kann den Nahrungsbedarf messen indem man eine bestimmte
Menge (abgewogen) in den Futternapf legt und am nächsten Morgen ins Häuschen
schaut wo das überschüssige Futter (Meistens in einer Ecke) gehamstert wurde.
Nimmt man das Futter vorsichtig heraus und wiegt es ab, so kann man feststellen
wie viel der Hamster tatsächlich gebraucht hat. Das sollte man an mehreren
verschiedenenen Tagen wiederholen und einen Durchschnittswert ermitteln.
Ein speziell auf die Ernährungsbedürfnisse dieser Zwerghamster
zugschnittenes Futter ist das Zoodi Phodopia Zwerghamsterfutter:

Verhalten
Wann sich der Dsungarische Zwerghamster aus seinem Versteck
wagt, ist variabel: Manchmal ist er nur nachts aktiv, es kann aber auch sein,
dass er sich nur tagsüber zeigt und manchmal sieht man ihn sowohl tagsüber als
auch nachts in Aktion.
Dsungaren sind eher ruhige Tiere. Sie sind aber genauso flink
wie Chinesische Streifenhamster oder Roborowski Zwerghamster, nur erscheinen
sie etwas überlegter in ihrem Verhalten. Vielleicht ist dies ein Grund für ihre
Beliebtheit.
Gerüche sind ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation dieser
Tiere untereinander und auch mit ihrem Besitzer. Dsungaren haben Duftdrüsen am
Bauch, mithilfe derer sie ihr Revier markieren. Die Duftdrüsen erkennt man an
der Fellverfärbung an diesen Stellen. Anhand dieser Gerüche können die Tiere
sich gegenseitig identifizieren. Sie erkennen sich weder optisch noch akustisch.
Umgang mit dem Zwerghamster
Es ist sehr wichtig, sich dem Tier nie von oben, sondern immer
auf Augenhöhe zu nähern. Ab und zu beißen die Tiere, was aber nicht weiter
verwunderlich ist, schließlich haben die kleinen Nager in der Natur viele Feinde
und ihre Zähnchen sind ihre einzige Waffe. Ein Dsungare muss deshalb erst
lernen, dass sein Besitzer ihm nichts Böses will. Dies erreicht man am besten,
indem man dem Hamster möglichst oft eine Hand mit Futter hinhält und sich ihm
ruhig nähert.
Wenn man einen Dsungaren hochnehmen möchte, formt man die eine
Hand wie eine Schale, setzt den Hamster hinein und hält die andere Hand
vorsichtig über das Tier. Dies ist besonders wichtig, damit der Hamster nicht
aus der Hand springt, denn meistens haben die Tiere kein Gefühl für Höhe. Auch
einen Hamster, der nicht zahm ist, kann man aus dem Käfig nehmen. Man stellt
hierzu ein kleines Döschen oder Kästchen mit dazu passendem Deckel in den Käfig
und füllt dieses mit einigen Leckerbissen. Nur wenige Hamster können der
Verlockung wiederstehen, diese Häppchen zu inspizieren, sodass man sie in dem
Behältnis problemlos aus dem Käfig nehmen kann. Mit dem Deckel sollte man die
Dose beim Hochheben leicht abdecken (nicht verschließen) damit der kleine
Zwerghamster nicht unversehens wieder aus der Dose springt.
Woher stammt der Name?
Dsungarische Zwerghamster findet man in der Natur z.B. in
Kasachstan, China und der Mongolei. Ihren Namen haben die Tiere von einem Gebiet
in Asien, der sogenannten Dsungarei.
Das heutige Gebiet der Dsungarei beschränkt sich, im Gegensatz
zur Ausdehnung vor etwa 200 Jahren, auf einen kleinen Teil der chinesischen
Provinz Xinjiang. In Teilen der heutigen Dsungarei lebt aber auch heute noch der
Dsungarische Zwerghamster. Zwerghamster in der Dsungarei? 
Weiterführende Informationen

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