Chinesische Streifenhamster
(Cricetulus griseus)

Chinesische Streifenhamster haben zwar nicht mehr Streifen als
andere Zwerghamsterarten, aber Sie unterscheiden sich wesentlich in ihrem
Verhalten in Bezug auf den Menschen. Nimmt man sie auf die Hand, so klammern sie
sich an einem Finger fest und versuchen nicht wie die anderen Arten von der Hand
herunterzuspringen. Sie sind zudem bessere Kletterer und gleichen hier in etwa
den Farbmäusen, auch wenn sie aufgrund ihre kurzen Schwänzchens nicht so perfekt
klettern können wie die Farbmäuse (diese benutzen ihren langen Schwanz als
Kletterhilfe).
Auf dem Rücken haben die aus Asien stammenden Zwerghamster
einen Aaulstrich (ein schwarzer Strich der vom Nacken bis zum Rumpf reicht). Die
Unterseite is weiss. Es existieren neben der Naturfärbung noch eine gescheckte
und eine weiße Zuchtform. Die weißen Männchen sind jedoch meist unfruchtbar.
Chinesische Streifenhamster können an Diabetes erkranken was
sich an einer Trübung der Augenlinse, vermehrte Wasseraufnahme und
Gewichtsverlust zeigen kann. Um Diabetes vorzubeugen ist es Vorteilhaft auf sehr
süßes Obst und auf jeden Fall auf Futter mit Zuckerzusatz zu verzichten. Ob Ihr Tier betroffen ist können Sie einfach und schnell mit einem Teststreifen überprüfen der in der Apotheke erhältlich ist.
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern wird am Abstand von
Geschlechtsöffnung und Anus deutlich. Bei Männchen ist dieser größer als bei
Weibchen. Erwachsene Männchen erkennt man auch am Hodensack.
Geschwister die zusammengehalten werden können sich durchaus ein Leben lang
vertragen. Jedoch kann es auch hier zu auseinander- setzungen kommen die zwar
meist unblutig ausgehen, für die Tiere jedoch enormen Stress bedeuten, da sie
sich im Käfig nicht richtig aus dem Weg gehen können. Wie alle Zwerghamster
fühlen sich die Streifenhamster auch wohl wenn man sie einzeln hält und sie den
ganzen Käfig für sich alleine haben. Dieser sollte eine Mindestgrund- fläche von
80 x 50 cm haben und mit vielen Klettermöglichkeiten wie Ästen, Sisal- oder
Hanfseilen usw. ausgestattet sein. Falls die Tiere doch einmal herunterfallen
sollten sie nicht tiefer als 25 cm fallen können. Dies kann man z.B. durch
Zwischenetagen erreichen, falls der Käfig höher ist.
Chinesische Zwerghamster kann man sowohl in Gitterkäfigen als
auch in Aquarien oder Cricetarien unterbringen. Auf Klettergeräte sollte im
Käfig nicht verzichtet werden, denn die Chinesischen Zwerghamster brauchen viel
Bewegung. Ein Gitterkäfig bietet den Tieren viel mehr Klettermöglichkeiten,
besonders wenn die Streben waagrecht verlaufen.
Auf den Boden des Käfigs legt man z.B. eine dicke Lage
Hanfeinstreu, wobei von Rindenmulch im Allgemeinen abzuraten ist, da
aromatisches Holz den Tieren gesundheitliche Probleme bereiten kann. Ein
sicheres Laufrad mit einem Mindestdurchmesser von 20 cm bietet den Tieren eine
zusätzliche Bewegungsmöglichkeit. Das Laufrad ersetzt natürlich keinen großen,
artgerecht eingerichteten Käfig, sondern ist eher eine sinnvolle Ergänzung.
Ferner brauchen die Chinesischen Streifenhamster ein Häuschen
angemessener Größe (am besten mit mehreren Kammern) und einem abnehmbaren Dach
zur Nestkontrolle. Heu sollte ebenfalls niemals fehlen. Die Tiere brauchen es
sowohl als Futter, als auch zum Auspolstern ihres Nestes.
Die Chinesischen Streifenhamster suchen sich in der Natur kleine Saaten, etwas
Obst, Insekten und ihre Larven sowie Kräuter und Gräser. Der Hauptanteil ihres
Futters besteht aller- dings in einer Saatmischung. In ihrem Bau legen sich die
Tiere einen Vorrat an, der zum Teil auch von anderen Tieren und Artgenossen die
in den Bau eindringen gestohlen wird. Deshlab existieren in der Regel mehrere
Vorratsplätze in unterschiedlichen Bauten die wehemend verteidigt werden.
Im Gegensatz zu den Verhältnissen in der Natur findet der
Zwerghamster meist ein Überangebot an Futter vor. Deshalb ist es sehr wichtig,
dass das Zwerghamsterfutter die richtige Zusammensetzung hat. Da diese Art leider auch zu Diabetes neigt empfiehlt sich ein spezielles Futter das diesen Anforderungen gerecht wird. Zum Beispiel das ZooDi® Hybrid Zwerghamsterfutter.
Da alle Zwerghamster tierisches Eiweiß und Vitamin E benötigen
sollte beides bereits im Hauptfutter enthalten sein. Ist dies nicht der Fall, so
kann man Quark und Gemüse zufüttern.
Zu einer ausgewogenen Zwerghamsterernährung zählt neben einem
guten Hauptfutter (für Zwerghamster) auch frisches oder getrock- netes Gemüse
(je nach Jahreszeit) sowie Kräuter die den Rohfaseranteil der Nahrung erhöhen
(besonders bei Tieren die älter als ein Jahr sind).
Streifenhamster brauchen nur wenig Futter, aber das gilt
eigentlich für alle Zwerghamster. Sie sind einen Lebensraum mit nur kargem
Nahrungsangebot gewohnt. In Gefangenschaft weren diese Tiere eher zu fett, als
dass sie zu kurz kommen.
Man kann den Nahrungsbedarf messen indem man eine bestimmte
Menge (abgewogen) in den Futternapf legt und am nächsten Morgen ins Häuschen
schaut wo das überschüssige Futter (Meistens in einer Ecke) gehamstert wurde.
Nimmt man das Futter vorsichtig heraus und wiegt es ab, so kann man feststellen
wie viel der Hamster tatsächlich gebraucht hat. Das sollte man an mehreren
verschiedenenen Tagen wiederholen und einen Durchschnittswert ermitteln.
Verhalten
Chinesische Zwerghamster sind keine Gruppentiere, sondern leben überwiegend
solitär. Vor allem Weibchen können auf Artgenossen richtig aggressiv reagieren.
So aggressiv die Tiere zueinander auch sein können, dem Menschen gegenüber
verhalten sie sich vorbildlich. Eine nette Eigenschaft dieser Tiere ist, dass
sie sich an einem ausgetreckten Finger festklemmen. Sie ge- brauchen sowohl ihre
Pfötchen als auch ihren beweglichen Schwanz.
Umgang mit dem Zwerghamster
Möchte man einmal einen Chinesischen Streifenhamster aus dem
Käfig nehmen kann es dazu kommen, dass das Tier wie wild durch den Käfig flitzt.
Eine bewährte Methode ist es siche einen Leckerbissen (z.B ein Stückchen
Karotte) auf die Hand zu legen und zu warten bis der Hamster auf der Hand sitzt.
Hebt man die Hand jetzt vorsichtig an, so klammern sich die Streifenhamster in
der Regel an einem Finger fest.
Gelingt es mit dieser Methode nicht, so nimmt man eine kleine
Dose, gefüllt mit einer Leckerei, und legt sie in den Käfig. Der Zwerghamster
wird die Dose mit Sicherheit inspizieren und man kann ihn dann mit dem Gefäß aus
dem Käfig nehmen. Dabei muss man aufpassen, dass der Hamster nicht wieder aus
der Dose springt (mit einer Hand abdecken).
Gehegepflege
Abhängig von der Käfiggröße sollte man den Käfig jede Woche
bzw. alle zwei Wochen reinigen. Die Ecktoilette muss öfter gesäubert werden,
mindestens zweimal pro Woche, am besten täglich. Da Cricetulus griseus in
ihrem Käfig, insbesondere im Schlafhäuschen, Futtervorräte aufbewahren, muss man
den Käfig regelmäßig nach Futterresten, die verderben können, absuchen.
Als Einstreu sind Sand oder Hanfeinstreu sehr gut geeignet. Man
sollte auf staubige Sägespäne und Rindenmulch verzichten, da die kleinen Nager
darauf unangenehm reagieren können.
Das Sandbad und der Bereich des Käfigs der mit Sand (keinen
Vogelsand verwenden!) ausgelegt ist muss unter Umständen öfter sauber gemacht
werden, da die biologische Funktion hier im Gegensatz zur Hanfeinstreu fehlt.
Weiterführende Informationen

|